Montag, 28. November 2011

KLAPPE... die sechste!

Der dieswöchige Post-Titel beschreibt selbstverständlich KEINE charmant gemeinte Reaktion auf einen vorlaut querulierenden Darsteller, sondern ist vielmehr eine Anspielung auf den (merkwürdigerweise gerade am Theater) sehr häufig fallenden Vergleich: "Wir sind hier nicht beim Film (...sondern eben am Theater)."
Bei der Gemeinschaftsprobe ging's wieder darum, das Erarbeitete (und hoffentlich wieder Abrufbare) aus den Einzelproben aneinander zu fügen ...quasi so wie der Cutter beim Film das Material zusammenschneidet. "Zusammenschneiden" impliziert ja in gewissem Sinne bereits eine Verkürzung. Bei Wolfgangs Regie lässt sich allerdings eher von einem "Zusammenfügen" sprechen ...im Sinne von: Es kommt etwas dazu. Oder anders ausgedrückt: Wolfgang inszeniert sozusagen immer bereits den Director's Cut ...und kürzt erst danach (wenn überhaupt). Aber er kann's ja, schließlich isser der Director ...ähm, Regisseur. (Hmmm, allerdings... warum nicht mal über eine Planstelle "Cutter am Taeter-Theater" nachdenken..?) :)
Die Arbeit erwies sich für alle Beteiligten als sehr anstrengend und kleinteilig. Den Darstellern wurde wieder einiges abverlangt; nicht zuletzt jede Menge Sitzfleisch (mal von der einen, mal von der anderen Backe), wenn man gerade mal nicht an der Reihe war. Parallele zum Film-Set: Warten, warten, warten. Unterschied: Beim Film brüllt irgendjemand irgendwann mal "...UND: BITTE!!!" Bei Taeter-Proben muss man quasi immer auf Sendung sein - oder wahnsinnig fix, um zu erkennen, wann die szenische Aktion wieder aufgenommen wird.
Die Anstrengung war auch bei Wolfgang offensichtlich und gipfelte gegen Ende der Probe in einer amüsanten mehrmalig fehlerhaften Textwiedergabe, als er zur Unterweisung in die Szene sprang: "...durch die Einnahmen der Teilnehmer..." (hä?) "...die Heilabende der Teiler..." (neee!) "...die Einnahme an den Abheilenden..." ok, nommal: "...durch die TEILNAHME an den HEIMABENDEN der Hitlerjugend..." Ja! So war's korrekt! Oder, wie man am Set sagen würde: DANKE!!! ...oder halt: CUT!!!
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Film und Bühne (und immer wieder herausfordernd) ist der Umgang der Darsteller mit der Vierten Wand. Meines Erachtens eine der wichtigsten Aufgaben des Regisseurs. Er betrachtet das Spektakel schließlich aus Sicht des Zuschauers und erkennt treffsicher, wenn ein Darsteller zu früh abdreht ...ähm, sich wegdreht... oder mal wieder seinen Interaktionspartner wechseln sollte. Wer sich diesbezüglichen Korrekturen mehrfach widersetzt, der muss dann auch mal einen vorweihnachtlichen Vergleich aushalten können: "Du spielst wie in der Krippe zu Bethlehem den Josef... alle stehen drumrum und Du quatschst nur mit Maria... Du musst auch mal den Ochs' und den Esel anschauen!" ...Wer in dem Fall mit Ochs' und Esel gemeint war, wurde nicht weiter geklärt. :)

Probenverpflegung
Auch diesmal keine Suppe, nein ...noch viel besser: Böhmische Knödel mit Dillsauce. Feini!

Zitat der Woche
Wolfgang: "Das konnte man sogar an xxx Xxxxx xxx xxx Leni Riefenstahl sehen." (Wer dabei war, kann sich bestimmt 'nen Reim drauf machen. Für alle anderen muss ich das hier leider zensieren :))

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen