Sonntag, 3. Juni 2012

Einmal alles ab Fertig, bitte!

...lautete die Devise vor fünf Wochen. Tatsache: fünf unbeschriebene Wochen liegen jetzt wieder zurück. Ich fertige hier also mal ein Gedanken- und Stichwortprotokoll für PW 26 bis 30 (28-32 A.E.) und erkläre den Nichteingeweihten die paradox formulierte Überschrift:
Der am Taeter-Jubiläum voraufgeführte erste Teil des Stücks endet im Text nämlich mit dem Begriff "FERTIG". Alles ab diesem Punkt Inszenierte, Gestellte, Probierte und Geprobte sollte nun also mal komplett durchlaufen. "DURCHLAUFEN?!?!" ....HOHOHO... ein Schelm, wer bei diesem frommen Wunsch an den Nikolaus denkt ...aber wie zu vermuten war, wäre er tatsächlich wieder der richtige Adressat gewesen :))
Die Durchsprechprobe dauerte schon immens lange und diverse unerwartete Ausfälle machten den Versuch schon in personeller Hinsicht zunichte.
Also, watt soll's ...erstmal lecker watt essen:
Tomatensuppe
Kartoffeln mit Frankfurter Soße

Wolfgangs O-Töne:
"...polnischer Widerstand" (Stück-konforme Umschreibung für Daria, wenn sie wieder mal queruliert)
"Du spielst das sehr schön...wollt ich dir schon letzte Woche sagen...aber mir isses nicht eingefallen" (Wem dieses Kompliment galt, is mir leider auch entfallen)
"Lenas Haare sind gerade dein Bart, Carmen." (Kleiner Hinweis darauf, wie man sich selbst immer wieder ganz ungeschickt abdecken kann, ohne dass man's merkt)

In den folgenden Wochen haben wir uns dann halt so nach und nach durch die Durchlaufprobe durchgearbeitet ...und vieles GANZ NEU gemacht --> Wolfgang: "Ich werd' immer besser." Überhaupt ist die Regie weiterhin überzeugt von dem Stück --> Wolfgang: "Ich glaub dran (an das Stück)!" daraufhin Elvira: "Wir müssen alle dran glauben." :)
Achtung...heiß und fettig:
Frikadellen mit Böhnchen und Kartoffeln
Hühnersuppe

Mein Englischlehrer-Trauma (meine Problemszene) hab ich mittlerweile halbwegs überwunden. Was die Bestechungsschwarte und der Versöhnungsschnaps damit zu tun hatte, wissen die Götter ...wollte die gute Erinnerung daran aber unbedingt in diesem log-Buch festgeschrieben haben.

Die Woche drauf stand was außergewöhnliches auf dem Speiseplan: Gemüsekuchen ...aber nich so'ne Pille-Palle-Quiche-für-Fleischverweigerer...nönö: schön deftig mit Hack! bissl salzig...aber legger! Allerdings hat der passende Beilagensalat beinah die Probe gecrasht, bei dessen Zubereitung sich unsere liebe Anne leider ein Stück Fingerkuppe abgeschnitten hatte.
O-Töne:
W.: "Du musst es so machen, dass es aussieht, als würde Es es mit dir machen." .....verstanden?!?
W. zu Anne (ein Stück vom Gemüsekuchen anbietend): "Soll ich Dir was runterschneiden?"

Meine Geburtstagsprobe verlief glänzend ...mit Tomatensuppe und: ERDBEERKUCHEN (außerdem Mittwochs: Spargelsuppe und Aprikosenkuchen ....und den Mandelkuchen von Ruth nicht zu vergessen, gelle!)
Der ultimative Geburtstags-O-Ton von Elvira: "Werd' du mal so alt, wie du aussiehst." :))
Außerdem:
W: "Immer wenn die Probe losgeht, is' die Anne weg!" darauf Elvira: "Natürliches Fluchtverhalten." :))
W: "Ihr müsst DÜMMER gehen...Ihr geht zu intelligent!" ....öha...nochmal beim Ministry of Silly Walks nachsitzen...

Und in der kurzen Pfingstwoche wohnten mein neuer Lieblings-Taeter-Fotograf und dessen Lieblingsbegleitung der Probe bei ...dabei heraus kamen natürlich einige tolle Probenfotos. Könnt ich ja mal hier reinsetzen bei Gelegenheit ...hab allerdings noch keinen Picasa-Link...
O-Töne:
"Du musst den Satz nicht in den Koffer kotzen."
"Du sitzt da wie ein schlechter Regieeinfall" - "Ich wusste nicht, wann ich anfangen soll." - "So hat's auch ausgesehen."
Versprecher der Woche:
"Wir bekamen eine Banane...einen Apfel und ein GROßES Ei" - "Ich mochte keine GROßEN Eier." ....'hart' wäre richtig gewesen... :))

Mittwoch, 2. Mai 2012

99 Düsenflieger

Sooo... hoffe, Ihr hattet alle einen schönen 1. Mai. Ich für meinen Teil war nicht mit dem Rad, sondern ganz "smart" unterwegs ....ohne Alkohol, aber mindestens genauso spaßig! Und weil jetzt scho wieder spät abends is, hier nur ein kurzes Update zu PW25 (oder PW27 (A.E.)...sprich: nach Elviras Zählung).
Diese Woche verwandelte sich die Taeter-Bühne in ein prima Tonstudio. Wolfgang hat nämlich immer noch keine adäquaten Fliegerstaffelsounds aus dem WWW bekommen können. Also machen wir's uns einfach selbst ...einschließlich Bums! Wenn ich das mal hier so gewohnt zweideutig formulieren darf. (Kritik: "Das Brummen war schon ganz gut - am bumsen müssen wir noch arbeiten." :D)
Anschließend wurde zum ersten mal meine zukünftige Problemszene gestellt. Mal gespannt was da noch draus wird ....vielleicht hab ich ja Glück und sie wird gestrichen.
Und: Wir sind (im Ansatz zumindest) zu Walt Disney gekommen. Aber dazu schreib ich hier bestimmt nix, um dem künftigen Publikum nicht die Überraschung zu verderben.
Sonst nowas?
Ja klar!
PORRIDGE!
Elvira: "Schottisches HAFERfrühstück."
Alle: "NATIONAAALbrei!!"

Apropos.... Probenverpflegung:
deftiger Eintopf

Sonntag, 22. April 2012

Mal nachzählen

Sooo...jetzt setz ich mich doch nommal am Sonntagabend hin und tipp mal wieder ein paar Zeilen. Schon allein aus dem Grund, ums auf die Reihe zu kriegen, in welcher Probenwoche wir uns mittlerweile befinden. Der jüngste Eintrag scheint wohl aus PW21 zu stammen - dann war ich, glaub ich, zwei Wochen schreibfaul - dann war eine Woche Osterfrei ...zählt also net - zwei im Sinn, dann müsste die aktuell zu beschreibende vergangene Probenwoche also die 24 sein (man korrigiere mich per Kommentar, falls ich falsch liege).
An fünf Fingern konnte man sich bisweilen auch die Probenbesetzung abzählen. Die Reduktion der Probenzahl verringert Mangelerscheinungen also nicht (q.e.d.).
Apropos Mangelerscheinungen.... der Mensch is' ja bekanntlich ein Mängelwesen. Wolfgang(-fast-Gott und damit aus dem Vergleich natürlich fein raus) kann da bestimmt ein Lied von singen, da er ja stets mit uns Darsteller-Menschen konfrontiert wird ....ich zum Beispiel bekomme gern einen schlapfenden Gang attestiert, Volker einen schiefen Kopf, Carmen mangelnde Deutschkenntnisse, Erich hört nicht, Max is zu groß und nuschelt, Elvira fehlt gerne mal das T, P oder auch das ß und Daria - tja, Daria, so könnte man in manchen Proben meinen, vereint so ziemlich alle Mängel der Welt in sich.
Eine beliebte und natürlich charmant gemeinte Formulierung der Kritik ist mittlerweile: "Du gehst so dariös." oder auch "Du schaust so dariös" (Die toten Augen von London) Bemerkenswert find' ich dabei auch die lautmalerische Nähe zu 'kariös' ....klingt so schön krank :) Keine Bange... unser pubertierendes Küken strotzt geradezu vor Selbstbewusstsein und kann sowas ohne weiteres wegstecken :D
Was geprobt wurde? Nuja... wie immer halt. Aufgrund der hohen Fehlquote gings halt kaum voran (von daher auch meine Schreibabstinenz ...unter anderem). Im Wesentlichen: Ankunft in Southampton, die Fotografenszene (...I have a gift for you), Weiterfahrt (in einem Extrazug) nach London und die Auswahlprozedur durch die Bürgen.
Und wie geht's weiter? Tja... das weiß ja bisweilen nicht mal der Chef selbst. Häufig gehörter Satz in den vergangenen Wochen: "Ich weiß ja auch net, wie's weitergeht." Öha... klingt ein wenig unvorbereitet... naja, is natürlich auch der Arbeitsweise der 'spontan-kreativen Ad-hoc-Regie' geschuldet ...darüber hatte ich ja schommal geschrieben. Und wie gesagt: niemand is perfekt :) ....und Wehe ich höre jetzt von irgendwoher ein SCHMUTZ(L)ICHES Lachen :D

Probenverpflegung:
gebratene Knödeln mit Dillsauce
Kartoffelsuppe

Regieanweisungen für Runaways:
'die toten Augen von London' = ausdrucksloser, leerer Blick
'Genscherblick' = Augen weit aufreißen

O-Ton:
W.: Jetzt steht ihr schon wieder in einer REIHE! Ich hab gesagt ihr sollt ne DREIER-GRUPPE bilden.
S.: Ahso, hab' verstanden REIHER-Gruppe!
(...nur so'n spontaner bleeder Scherz, der darauf anspielen sollte, dass sich Missverständnisse doch sehr gerne durch Mängel in der Kommunikation begründen ....die selbstverständlich bei Sender und Empfänger gleichermaßen ihre Ursachen haben können)

Montag, 2. April 2012

Wir betruten englischen Boden

Nachdem wir den Zug, in dem wir staßen, sanken, lugen und natürlich auch schlufen, hinter uns gelassen hatten, betruten wir nun endlich auch mal englischen Boden.
Was hier an die 'Dru Chunusen mut dum Kuntrubuss' erinnert sind die konzentrierten und gesammelten Sprachaussetzer, die sich ganz automatisch ergeben, wenn man dieselben Sätze bis zum Erbrechen wiederholt. (Ein Klassiker dieser Srach-Diarrhoe ist im Taeter übrigens der beliebte "Schwampf" ...jetzt hab ich glatt den dazugehörigen Text vergessen - wenn das vielleicht jemand als Kommentar ergänzen könnte..)
Eine sprachliche Herausforderung ist quasi jede ihrer Szenen für Carmen ...und damit eine nervliche für Wolfgang. Diesmal im Fokus: die Fotografenszene. Ein echtes Highlight! ...wenn's denn so hinhaut, wie Wolfgang das gern hätte. Best Supporting Actor ist in dieser Szene unser Volker, der die Zeile "I have a gift for you" mittlerweile in allen Tonlagen bestens beherrscht ...die schrille stimmbrüchige Hexe fand ich persönlich bisher am gelungensten :D

Essen:
Erbsensuppe
...und Käsekuchen - aufgetaut ...von Annes letztwöchigem Geburtstag.

Tischgebet der Woche (beigesteuert von Daria):
Piepiepiep, wir ham' uns alle lieb, guten Appetit...
...jeder isst soviel er kann, nur nicht seinen Nebenmann

nebenbei:
Was is' eigentlich Pasticcio..? Kann das mal jemand Noodlen?

Kritik der Woche:
W.: "Carmen, was machst Du denn für Grimassen ...siehst ja schon fast aus wie der Volker" :))

Zitat der Woche:
Carmen (nach der 46. Wiederholung ihrer Szene): "Können wir das jetzt bitte überspringen und weitermachen?"
W.: "ÜBERSPRINGEN..?!?! Kommt gar net in Frage... das wär ja, wie wenn Jesus nach dem zweiten Nagel gesagt hätte 'So jetzt gemma gleich zur Auferstehung.'"

Sonntag, 1. April 2012

Endlich angekommen

Ich will hier mit dem Post-Titel keine unnötigen Hoffnungen schüren. Bis zum Ende des Textes is' es noch ein Weilchen hin. In PW20 sind wir vielmehr in Hoek von Holland (Ende der Zugfahrt) angekommen. Es geht halt nur kleckerlesweis voran. Die Reduzierung von drei auf zwei Probenabende trug erwartungsgemäß zur Entschleunigung des Probenfortschritts bei ...sehr zum Leidwesen der Regie. Wenn dann noch die üblichen außergewöhnlichen Ausfälle dazukommen - womit ich natürlich nicht die emotionalen Überreaktionen unserer Regie meine, sondern berufliche Extratouren ins Ausland oder studentische Ausgrabungen in der Pälzer Pampa ....dann wird's halt scho' recht zäh.
Immerhin haben wir mittlerweile die Grenze, das Niemandsland und diverse Gepäck- und Zollkontrollen hinter uns gebracht und kamen ziemlich müde in - wie bereits erwähnt: Hoek von Holland ...an. (man beachte die Pause vor dem "an" ...achnee, die war doch vor vor "Harwich". Ach, kann mir egal sein ...is' eh nicht mein Text :D
Sonst nowas? Jawoll: Annes Geburtstag!!


Essen:
Montags: ...immer noch Wirsing.
Mittwochs: leckere fleischgefüllte Kartoffelnnnknödelnnn ....und: lecker Schokokuchen von wegen Annes Geburtstag.

Kritik der Woche:
W.: "Was'n das für'n Sch...?!?!"
Elvira: "Das hast DU so inszeniert!"
W.: "Jaaa, aber net so bleed!"

Witz der Woche:
Eine Blondine zur anderen: "Rauchst du nach dem Sex?" - "Keine Ahnung, hab' ich noch nie nachgeschaut." ...ohoh.

Situation der Woche:
Wolfgang geht in die Szene, um was vorzuspielen. Alle sind höchst konzentriert ...wie immer. Jedoch: keiner spricht ein Wort. Betretenes Schweigen.
W.: "Text, TEXT!! ...Wie geht denn der Sch...ß-TEXT!?!?!?"
Erich: "Keiner sprach ein Wort."  (....aha...das erklärt doch alles :))

Sonntag, 11. März 2012

Weiter im Text

Sooo, bevor ich hier mit meinen Probenberichten noch weiter in Rückstand gerate, gibt's die vergangenen beiden Probenwochen jetz' mal im Schnelldurchlauf.

PW18:
Kamma eh' kurz halten, weil szenisch gab's nix Neues. Wiederholen war angesagt ...schließlich mussten auch die Rekonvaleszenten auf den letzten Stand gebracht werden, andere glänzten mit Textunsicherheiten und ...vielleicht war auch die Regie nicht so ganz inspiriert unterwegs (natürlich nur so'ne Vermutung) ...Wolfgang inszeniert ja ganz gern und überwiegend ad hoc - will sagen: aus der Situation und dem sich ergebenden (...Geschehen) auf der Bühne. ...aber das nur am Rande...

Regieanweisung der Woche:
"Warte, bis der Arsch sich setzt!"  ....Jaja, unüberlegt verkürzte Kommunikation, kann auf den ersten Blick durchaus verletzend wirken ...So war's aber natürlich nicht gemeint: Es ging vielmehr darum, dass Erich seinen Text genau dann abliefert, wenn mein Hinterteil die Sitzbank erreicht hat.
Ja... die Bahnhofsbank! Ich plädiere ja mittlerweile für ein drittes Sitzelement ...da könnte man sich als Schauspieler viel besser entfalten. Die derzeit beengte Situation reicht eher zum zusammenfalten ...keine artgerechte Haltung :D

Ja... unser Zeitzeuge Erich hatte es nicht leicht diese Woche:
"Erich, der Satz muss GLEICH kommen ...nicht erst nach der Rente!"
Oder der hier:
Wolfgang nach einer 'ausdruckslosen' Performance zu Erich: "Dein Gesicht is' völlig tot!"  ...um dann ganz versöhnlichen nachzusetzen: "Naja, bin ja froh, dass der Rest noch lebt." :)

Na, dann darf auch einer von Erichs Lieblingswitzen nicht fehlen:
"Wann sollten Teenager ins Bett? - Um ACHT. - Warum? - Weil sie um ZEHN wieder zu hause sein müssen."

Ja gut... der Witz der Woche is' da schon 'ne Ecke besser (beigesteuert von Annika):
"Was sagt die Bademeisterin nach dem Sex? - Raus aus meinem Becken!"

Essen der Woche:
Bandnudeln mit Lecho

PW19:
Endlich geht's mal weiter imText ...zumindest in der Leseprobe - bis Seite 18! Ja wahnsinn, das wär'n dann ja schon rund 80 Prozent des ganzen Stücks. Aber wie gesagt: nur in der Leseprobe ...auf der Bühne kamen wir natürlich nicht mal ansatzweise so weit. Will hier keine Hoffnungen vernichten, aber Premiere war ja für "Spät-Frühling" geplant ...ich würde mal vermuten "Früh-Spätherbst" wird's eher treffen.
Obwohl: Wird bestimmt noch so einiges gestrichen. Zum Beispiel die Stelle an der sich "die kornblonde Schönheit als Pummel mit Pickeln entpuppte." Weil wir uns sicher jedesmal vor Lachen in die Ecke werfen können, wenn wir an die Leseprobe zurückdenken. Was man aus dieser tollen Alliteration nicht alles machen kann ...wer nicht dabei war kann sich's ohne weiteres denken (unanständige Wörter schreib ich hier net)
Sonst noch watt..? Ahja: Unsere Theater-Praktikantin hat nach weißnichmehrwievielmonaten (planmäßig) ihren Dienst quittiert ...und ist nach ihrer Taeter-Hospitanz sicher um einige Erfahrungen reicher. Leider kann sie immer noch nicht lauter sprechen :) ...Ohje, wer soll jetzt bloß unseren Erich, Max und Volker doubeln..?!?

Zitat der Woche:
Wolfgang (ganz versöhnlich): "Du wirst nicht erschossen! ...auch wenn mein Tonfall in die Richtung geht."

Anne (ironisch, den Text verfremdend): "30 lange Stunden ...dauerte die PROBE."
Wolfgang (gleichsam ironisch wie schlagfertig, die selbe Textstelle fortführend): "Man befand sich in einer geschlossenen ABTEILUNG" :D

Suppe der Woche:
Wirsingeintopf  ....da fällt mir noch siedend heiß der Alkoholkontrollen-Witz ein. Der mit 'Alaska', 'Kanufahr'n' und 'Wirsing' ....aber denn kamma net schreiben, der muss gespielt werden ...am besten von Wolfgang. Aber wer den Witz kennt, darf an der Stelle mal herzlich lachen. :)

Sonntag, 4. März 2012

Der Aschermittwoch

...hat Probenwoche 17 zerbröselt, geburnt ...eingeäschert: Zahlreiche krankheitsbedingte Ausfälle beschränkten die Proben auf einen einzigen Tag. Von der Blasenentzündung über die übl(ich)en Erkältungsinfekte bis hin zum Penicillin-Schock war alles dabei.
Ich hatte, glaub ich, bereits erwähnt, dass nach den Jubiläumsfestlichkeiten das Pensum ohnehin wieder auf zwei Proben pro Woche reduziert wurde; sehr zum Leidwesen der Intendanz ...aber wir sind nummal keine Profis und haben auch noch ein Leben abseits der Bühne - und das is' allermeistens ebent auch kein Wunschkonzert. ...Ich glaube, ich schweife wieder mal ab...
Viel gibt's demnach ohnehin nicht zu berichten, da überwiegend Wiederholung anstand. Eine bemerkenswerte Begebenheit will ich allerdings nicht unterschlagen:
Aus der letztwöchigen Lektion "English for Dummies" wurde nämlich erstaunlicherweise die Lektion "English for Runnaways". Unsere quirlige Italienerin hat nämlich mächtig Vokabeln (ihren Text) gepaukt. Mit dem Ergebnis, dass ihr die ganze Konjugiererei ZU flüssig über die Zunge ging ...und es der Regie so dann natürlich auch wieder net recht war. Aber einige Korrekturversuche Wolfgangs genügten, das Verunsicherungsniveau wieder auf das passende Maß zu schrauben.
Jo.... mehr fällt mir denn jetzt aber auch nimmer ein ...is' ja auch scho' bald wieder zwei Wochen her, und mein Kurzeitgedächtnis is in letzter Zeit mit allerlei Kleinkram beschäftigt ....

...nicht zu vergessen jedoch:

Die Suppe der Woche:
....ähm... watt soll ich sagen - hab ich auch schon wieder vergessen ...is' mir ja noch nie passiert. Lag bestimmt an Schlemmermeyers geilen Knusperschwarten, die mir Anne und Wolfgang zwischenzeitlich haben zukommen lassen (DANKE, DANKE!) ...die haben bestimmt mein lukullisches Nervenzentrum maßgeblich blockiert.

Zitat der Woche:
"QUÄL' MICH NET!!" ...Wolfgang zu Daria, die - nach Eintreffen des "Mama-Taxis" (Kinder und Greise zuerst) - diesmal Gewerkschaft spielte und prompt den Hammer ...ähm: den Koffer aus der Hand und damit die Arbeit niederlegte ....und sich dann in gewohnt epischer Breite verabschiedete.

vgl. hierzu übrigens auch ein früheres Zitat Wolfgangs:
"QUÄL' MICH NET!! ...Ich quäl' vielleicht Dich! ...ABER NICHT DU MICH!!"
(Immer gut, wenn man seine Grenzen und die der anderen mit wenigen treffenden Worten feststecken kann :))

Freitag, 17. Februar 2012

D'r Zoch kütt!!

Diese Probenwoche hatte doch schon sehr viel karnevalistisches: Jede Menge skurrile Situationen, Slapstick, und Witzeleien ober- und unterhalb der Gürtellinie - kurz: Es wurde wieder mal viel gelacht. (Naja.... nicht NUR..)
Zum Beispiel bei einer lebhaften Diskussion (ja, manchmal darf auch offen diskutiert werden) über eine minimale Textänderung. Und zwar, ob den Kindern im vorbeifahrenden Zug denn nun Süßigkeiten, Kartoffeln, Karotten (oder doch lieber Möhren), Bleichsellerie (mit Dip), Maiskolben oder gleich eine bunte asiatische Gemüsemischung zugeworfen wurden. "Kartoffeln?? So'n Blödsinn ...die kann man im Zug doch gar nicht kochen." Dann doch Mais! "Nee, Zuckermais gab's doch vorm Kriech bei uns noch jar nich!" ....Tja, da muss man sich nicht wundern, wenn man sieht, dass wir uns bereits in der 16. Probenwoche befinden...
Weniger amüsant, dafür umso skurriler: die Lektion "English for Dummies". Wenn's darum geht einen Charakter zu inszenieren, der gerade damit beginnt, Englisch zu lernen, wär's doch ideal, wenn der Darsteller tatsächlich des Englischen nicht mächtig ist ...sollte man meinen. Is' natürlich gerade nicht so. Denn auf der Bühne will man schließlich nicht sehen, wie ein tatsächlicher Anfänger Vokabeln paukt und Verben konjugiert, sondern man will natürlich das sehen, was der Regisseur sich unter einem Fremdsprachenneuling vorstellt. ...wenn's auch manchmal noch so'ne Qual ist.
Ansonsten sind wir denn doch ein Stückchen weiter gekommen. Zumindest so weit, dass wir sagen können: Der Zug ist abgefahren. Und zwar mit schön viel 'Dampf' ...der sensibel dosiert sein will.

Zitate der Woche:
"Erich, sei mal Ernst."

"Ich wollt' mir wär's nicht eingefallen!" (Nein, das ist keine Aussage eines Demenzpatienten, der sich gerade an seinen letzten Bandscheibenvorfall erinnert hat, sondern die eines verzweifelten Regisseurs, der erkennen muss, dass sein genialer Einfall nicht umgesetzt werden kann.)

Kritik der Woche:
"Du red'st wie die Käßmann mit drei Promille auf der Autobahn." (Wolfgang zu einer Darstellerin, die 'müde' sprechen sollte)
...und dann, nach einigem Versuchen und Probieren: "Mach doch nochmal die Käßmann ...des war gar net so schlecht..."  :-D

Suppe der Woche:
Kartoffelsuppe mit Flaiiischbällsche - nach deren Genuss kann man ohne weiteres auf den 'Ball der Vampire' (...vielleicht ein Hauch zu viel Knoblauch)

die politisch inkorrektesten Witze der Woche:
"Was ist Grün und trägt Kopftuch?" - "Eine Gürkin!"
"Was ist rosa und behindert?" - "Ein Flamongo!"
(...ich hab's nur gehört und zitiert ...und distanziere mich ausdrücklich :))

Samstag, 11. Februar 2012

Nach der Vorpremiere is' vor der Premiere

Merkwürdig: Da wird wochenlang auf ein Ereignis hin geprobt und geschafft, liefert drei tolle Vorstellungen ab und dann ...fällt einem wieder ein: Oh, richtig... wir haben noch zwei drittel des Weges VOR uns! Schließlich war's ja "nur" die Teaser-Trailer-Vorpremiere. Das fühlt sich ein wenig so an, als würde man sich ewig lange an eine... (...ähm, nee ...den hinkenden Vergleich an dieser unpassenden Stelle lass' ich mal lieber...mhmmm)
Will sagen: der Probenalltag hat uns wieder! Probenwoche 15 konnte allerdings nicht starten ohne ein paar wohlwollende Worte unserer Regie. Nein, das wäre untertrieben! Wolfgang war voll des Lobes und bedankte sich eifrig (und zu Recht) für unsere großartige Leistung. Ja, wir sind ein tolles Ensemble!!
Unter erschwerten Probenbedingungen ging's dann weiter im Text. Ja, die Kälte hat die Tabakhalle immer noch fest im frostigen Friff (ähm: Griff). Die Gewerkschaft (in diesem Fall Elvira) brachte sogar ein Thermometer mit, welches es kaum über neun Grad Celsius schaffte. Für den nächsten Tag wurden dann zahlreiche Heizlüfterchen angeschafft, die sich ebenso redlich abmühten ...mit kaum fühlbarem Erfolg. (Kleiner Scherz am Rande: Im Gegensatz zu einem Darsteller, bringt ein Heizlüfter nicht mehr Leistung, wenn man ihn anbrüllt. ...hihihi)
Die Probe wurde denn auch auf Rücksicht unser aller Gesundheit etwas kürzer gehalten. Ganz ohne Fortschritte wollte aber niemand von dannen ziehen. Und so nahmen wir uns denn erst mal die nächsten dreieinhalb Seiten zu einer Leseprobe vor. Gestellt wurde dann natürlich wieder nur ne knappe halbe Seite. Das mag sicher auch an der hier und da noch vorherrschenden Textunsicherheit gelegen haben ...aber halbgefroren über die Bühne zu stackseln, is der Kreativität eben auch net zuträglich.
Außerdem macht Kälte müde (gut... Hitze auch). Und aufgrund der speziellen Situation hatte ich diese Woche eine absolut einleuchtende Erklärung dafür, warum es gerne grad am Ende der Proben bisweilen hektisch wird oder sich gar mal die Gemüter erhitzen: Das liegt schlicht und ergreifend an der Müdigkeit. Ich erklär das mal an meinem Söhnchen: Der wird nämlich auch ganz gerne mal müde, merkt's aber nicht ...und wenn, dann würd' er's nur seltenst zugeben. Dann entwickelt er ein hektisches Interesse an allem möglichen und will noch dies und jenes tun. Und wenn man dann net den rechten Zeitpunkt erwischt, wird er ebent auch mal quengelig und ungemütlich. Also sollte man tunlichst zum passenden Zeitpunkt sagen: So, bis hierher war's schön, aber jetzt is' Sense. Finito ...BASTA, Schluss!
(Na, das is doch mal'n prima Schlusswort :-))

Nicht zu vergessen allerdings...

Verpflegung der Woche:

Die Reste vom Feste ....feinstes Spanferkel mit Kartoffel- und Krautsalat

Erkenntnis der Woche I :

Handelsübliche Haushaltstoaster eignen sich hervorragend zum Aufknuspern von Schweinschwarten.

Erkenntnis der Woche II :

Es empfiehlt sich jedoch, etwas Alufolie über den Toasterschlitz zu legen, da man den Toaster ansonsten hinterher wegwerfen oder ihn künftig nur noch ausschließlich zum Schweineschwartenaufknuspern verwenden kann.

Zitat der Woche:

Carmen (als sie bereits befürchtete wieder etwas falsch gemacht zu haben): "Jetzt sei mir bitte net bös', Wolfgang."
Wolfgang: "Wieso net? Ich bin immer bös'. Gibt gar keinen Grund nicht bös' zu sein" :-D

Freudige Nachricht der Woche:

Zwei weitere Profis sind beim Taeter engagiert: Jawoll! Und zwar zwei PROFESSIONELLE Propan-Heizgebläse. (Ich hoffe es sind die Dinger, die ich mir darunter vorstelle.)
Da hab ich g'rad eine großartige Idee... ich meine - falls noch Schweineschwarten da wären....

Donnerstag, 9. Februar 2012

Was 'ä Feschd!

...würde der Kurpfälzer sagen (oder der Ösi: A Riasngaudi!). Genauer gesagt waren's ja DREI Feste. Am Dienstag, dem eigentlichen Geburtstag des Taeter-Theaters, und als Wiederholung am darauf folgenden Freitag und Samstag. Man wird schließlich nur einmal 25 ...da darf man auch ordentlich feiern.

Der geneigte Leser sieht schon: das is' kein Probenbericht - das ist der Festwochen-Bericht. Wer die Hektik und Torschlusspanik im Taeter kennt, weiß jedoch, dass auch am Montag und - ja - sogar am Sonntag vor dem Jubiläum noch heiß geprobt wurde. (Hinsichtlich der Probenwochenzählung bleiben die jedoch außen vor, da es sich überwiegend um Durchlaufproben handelte.)
"DURCHLAUFPROBEN"..??? Jaja... was man halt so nennt... Aber ich muss fair bleiben: der zweite Durchlauf am Montag war tatsächlich praktisch unterbrechungsfrei, wenn man mal von Annes Einwurf bezüglich einer fehlerhaften bis fehlenden Lichteinstellung absieht (Wolfgang: "Schreib's gefälligst auf und sag's mir hinterher!!!")
Die sonntägliche Probe hatte diese Bezeichnung nicht verdient: es schien nämlich keine Sonne und warm war's daher schon fei gar net. Das Arbeitsklima war ebenfalls ein wenig unterkühlt, da noch allerhand eingerichtet werden musste und jede Menge Zeit ins Land ging bis wir dann endlich loslegen konnten. (Aber das war schon mal ne prima Vorbereitung auf's Fest ...die Wartezeit, meine ich...und die Temperaturen) Probenverpflegung? Keine Ahnung. Hab ich vergessen. Das sensationelle Spanferkel vom Fest hat meine Geschmacksnerven und mein Erinnerungsvermögen völlig überlagert.

Womit ich auch schon beim wichtigsten Teil der Festlichkeiten angelangt wäre: Dem Essen. Großartig. Ich weiß: Fleischessen is unmoralisch. Besonders, wenn's noch nicht mal ausgewachsen is'. Aber es is halt sooo lecker ...und erst die Schwarte!
War sonst noch was? Ja klar: Sektempfang, Einstimmungsszene (dargeboten von Wolfgang und Anne), jede Menge Reden und Lobhudeleien. Wie dat halt so is' bei Geburtstagen und Beerdigungen. Und die Lokalprominenz war natürlich ebenfalls anwesend. Am geschicktesten hat's unser Bundestagsabgeordneter Binding gemacht ...der kam erst nach den Reden.
Wir sollten schon um 18 Uhr da sein ...ich kam mal vorsorglich 'ne Stunde später ...hätten aber gut und gerne auch dreieinhalb Stunden sein können. Denn statt 21 Uhr starteten unsere "Kindertransporte" erst um 21.45 Uhr. Meine Nervosität vor solchen Auftritten hält sich ja mittlerweile in Grenzen, aber nicht zu wissen, wann's denn endlich los geht is' dann schon etwas nervenaufreibend ...und das bei DER Kälte. Watt soll's auch hier gilt: Man wird ja schließlich nur einmal 25. Von daher geht Wolfgangs überlanges Schwelgen in der Vergangenheit grad noch so in Ordnung ...was allerdings dazu führte, dass auch noch eine ungeplante Pause für die Gäste eingelegt wurde, bevor es mit uns losgehen konnte.
Und wie war's? - Prima! Sehr gute Ensemble-Leistung; überwiegend alles im inszenierten Rahmen.
Nachdem die Bühne geräumt und die Bierbänke installiert waren, konnte endlich das Buffet gestürmt werden. Und die Bar. Die Begrenzung meines persönlichen Alkoholkonsums hat sich dabei als sehr voraussehend erwiesen, da ich auf der Heimfahrt prompt in eine Polizeikontrolle geriet ...wie nervig! Was die immer alles wissen wollen: Ob man was getrunken hat, wo man gerade herkommt, wo man noch hin will. "Na heim ins Bett und den Rausch ausschlafen!" sollte man ihnen entgegen donnern.

Da fällt mir übrigens noch 'ne Story ein, die unser lieber Erich zu diesem Thema schon öfters (auch an jenem Abend) zum Besten gegeben hat. Der war nämlich seinerzeit in einem Borgward Isabella unterwegs. Damals gab's natürlich noch keine Alkomaten. So bot er den Gesetzeshütern an, zum Beweis seiner Nüchternheit einmal im Handstand das Auto zu umrunden. Gesagt, getan. Das sprach sich damals am darauffolgenden Tag ratzfatz auf seiner Arbeit rum. Von der Akrobatik wollte sich denn auch sein Chef überzeugen, der ihn dann bat: "Herr Ueltzhöffer, geh'n Sie doch mal hier im Handstand um den Schreibtisch." Erich: "Nee, dat kann ich nur wenn ich besoffen bin" :D

Zitat der Woche: "Willst du etwa schon gehen..?!?"
Wurde etwa 85 mal gehört und gesagt; weil es so dermaßen kalt war, dass die allermeisten den ganzen Abend im dicken Wintermantel verbrachten und so aussahen, als wären sie g'rad auf dem Sprung.
(Für alle Außenstehenden, die noch nicht im Taeter-Theater waren: Nein, wir sind keine Freilichtbühne ...aber: Eine alte Tabakfabrikhalle auf Temperaturen zu bringen ist ein schwieriges Unterfangen, insbesondere wenn die Hälfte der Heizungen nicht funktioniert.)

Sonntag, 29. Januar 2012

Theater TOTAL

Nach drei Probenterminen und zwei Vorstellungen seit vergangenem Montag konnte ich nach der gestrigen "Tantchen"-Aufführung erstmal 'Bergfest' feiern - und das auch noch mit lieben Menschen aus meiner gymnasialen Vergangenheit ...scheee war's. Hab mich riesig gefreut, dass Ihr da wart!
'Bergfest' deshalb, weil die aktuellen zwei Wochen doch überdurchschnittlich voll gepackt sind mit Theaterterminen: fünf Proben und fünf Vorstellungen innerhalb von 14 Tagen. Richtig: Es folgen bis nächsten Samstag demnach noch zwei Proben und drei Aufführungen. (Unser Erich zu Elvira und mir: "Sacht mal, wann LEBT Ihr eigentlich noch..?)
...Tja, dat is' halt Leidenschaft fürs Theater :)

p.s.: Damit gerate ich mit meinen Probenberichten unweigerlich in Verzug. Aber ich werd's nachholen ...bei Gelegenheit.

Samstag, 21. Januar 2012

Die Kreditaffäre

...oder: Es brennt immer noch.

Kaum zu glauben, aber der SKANDAAAL!!! um den Bundespräsidenten hat auch im Taeter-Theater einen gewissen Raum eingenommen. Hatte ja schließlich jeder 'ne Woche Zeit, um sich seine Meinung zum Thema zu bilden; in der Neujahrswoche fanden wegen einer geschlossenen Großveranstaltung keine Proben statt. (Wir schreiben also PW12 in KW02/2012 A.D. ...womit ich jetzt hinsichtlich meiner Berichterstattung nur noch eine Woche im Rückstand wäre ;-)

Aber zurück zu Deutschlands bekanntestem Kreditnehmer: Der is' bei uns auf der Bühne eigentlich stets präsent, da wir Darsteller uns grundsätzlich hochkonzentriert 'nen Wulff spielen können ...während unserer detailverliebten Regie natürlich kein Fehler entgeht ...und wir dementsprechend auch für den kleinsten Fliegenschiss schommal ordentlich angewulfft werden :)) (Aber wir wissen ja, dass aus mickrigen zweikommairgendwas Zinsdifferenz ebent auch schnell mal mediale Elefanten werden ...aber durchaus berechtigt wenn man den Zinseszinseffekt berücksichtigt und dann über 30 Jahre gut und gerne 125irgendwastausend eingesparte Euro draus werden. - Unter dem Aspekt hat Wolfgang natürlich recht, wenn er meint, dass sich unsere Fehler auswachsen würden, wenn er sie nicht SOFORT korrigieren würde...) Tjaaa, und in der Probenpause gab's dann lecker 'Wulff im Schafspelz' ...neee, Bleedsinn: Bei lecker Chili wurde dann heiß über unser Staatsoberhaupt diskutiert.
Übrigens: Gewisse Ähnlichkeiten zwischen Herrn Wulff und unserem Wolfgang liegen nicht nur phonetisch auf der ersten Silbe. Denn als Regisseur geht's ihm ja darum dramatische Ereignisse publikumsgerecht zu inszenieren und präsentieren. Und überhaupt: Auch Wulffga ...ähm, Wolfgang ist bei den Proben zum aktuellen Stück stets am Stolpern und Straucheln ...ohne bislang endgültig gestürzt zu sein! Nein, ich meine damit nicht seine verdammten Schubanderln sondern die 'Drecks'koffer die überall auf der Bühne rumsteh'n ...und die er natürlich selbst dorthin inszeniert hat :) Tsesese... dat muss man doch mittlerweile FÜHLEN, wo die stehen... Nunja, immerhin nutzte er die Gelegenheit eines Beinahe-Sturzes für ein großes Lob an die Darsteller, die mit dem Koffersammelsurium so virtuos umgehen, als wären sie in einer Gepäckabfertigung aufgewachsen und denen sowas natürlich schon lange nicht mehr passiert. Ja, wir haben uns anscheinend schon eingelebt in das Stück.
Was eigentlich geprobt wurde? Is' dat wirklich wichtig ...bei dem politischen Trubel? Wie gesagt: Es brannte immer noch, sprich: 09. November 1938. Obwohl..? Kann das sein? Die wichtigste Darstellerin der Szene war ja teilweise verhindert ...der brannte es mehr in der Magen-Darm-Gegend (arme Lena ...aber jetzt is ja wieder alles gut) ...und die Vorleseszene natürlich.

Am Rande: Da das Taeter-Jubiläum nun schon bald vor der Tür steht, wurde die Taktfrequenz erhöht ...drei Proben pro Woche ...für alle Beteiligten.

Worte der Woche:

Nach mehrfacher Korrektur ein und des selben Patzers klappt's endlich ...doch vor lauterlauter macht der Darsteller an anderer Stelle einen Fehler, der bereits erfolgreich korrigiert war (sowat passiert übrigens sehr gerne ...nach 15 Wiederholungen) Eindeutig eine Sache der Konzentration, wie auch Wolfgang bemerkte und dazu meinte: "Du darfst beim NÄHEN auch net nur an den nächsten STICH denken, sondern auch daran wie du den FADEN wieder EINFÄDELST." Hähhh... ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt...

Kurz vor Probenende ...unser Alterspräsident Erich: "Es is' fünf vor elf. Ich geh' jetzt ...ich bin schließlich schon 86 Jahre!" Darauf ich: "Na dann kommt's auf DIE fünf Minuten auch net an..."

Speiseplan:
siehe oben: Chili
Achja... und mittwochs diese neukreierten jecken Schinkenröllekes

Freitag, 20. Januar 2012

ES BRENNT!!!

Ja. Bei den taeter-Proben geht's ja immer heiß her ...aus welchen Gründen auch immer (in den unterschiedlichsten Abstufungen: mal knistert es, oder es schwelt, und immer is' einer da, der uns Darstellern Feuer unterm Hintern macht).
Ein Gutteil der vorsilvestrigen Probenwoche machte der Nnnoooiinte Nnnovember NNNeeuuunzehnhundertnnneeuuun... ähm, ne ...achtundreißichhh aus. Wie man einen Synagogenbrand auf der taeter-Bühne inszeniert, will ich dem zukünftigen Publikum hier noch nicht verraten. Nur soviel: Wolfgang hatte (wieder mal) ein geniales Bild im Kopf, das es - hoffentlich - vermag, die Ereignisse dieses in die dunkle Geschichte der Deutschen eingebrannten Datums mittels einer "geisterhaften Traumsequenz" beim Zuschauer als Gefühl von Beklemmung, Ohnmacht und innerem Aufruhr widerzuspiegeln.
Weitere Probenzeit wurde in das lockere Stellen einer Brief-Sequenz investiert. Eigentlich wird 'nur' eine Bescheinigung verlesen. 'Einfache Sache' ...könnte man denken. Was, aufgrund der hohen Fehlquote im Ensemble, erst als grobe Lese- und Stellprobe anfing, hat sich schließlich doch wieder ausgewachsen. Bis es hieß: 'So, jetzt mal alle Textbücher weg...so kann man ja nicht proben!' Sprach's und nahm in der Regie-Reihe Platz - um erkennen zu müssen, dass da noch ein herrenloses Textbuch auf der Bühne liegt. "Ich hab' doch gesagt 'Texte weg'...wem gehört das Textbuch..?!?!! (Jetzt kleinlaut:) Oh, des is' ja meins." Tja... und dann ging das fröhliche Stellen eben weiter. Inspiriert durch meine intuitiv eingenommene entspannt-artgerechte Bodenhaltung wollte Wolfgang nun alle 'Zuhörenden' der Vorlese-Szene betont lässig und bildschön arrangieren ...DaVinci bei der Arbeit war'n Käs' dagegen: gefühlte zwei Dutzend Stellungen in 50 Minuten! Zu dieser Thematik hatte übrigens auch unser 'Vögelchen' einen recht anrüchigen Witz beizusteuern ...den ich allerdings scho' wieder vergessen hab' - wahrscheinlich war'er zuuu bleeed ...oder ich hab die Pointe wieder mal net kapiert. Fragt sie bei Bedarf einfach auf der Premierenfeier nach dem Witz mit den 22 Stellungen.
Bei so vielen heißen Sachen, die da zwischen den Jahren geprobt wurden, war's gar net schlecht, dass unser Alterspräsident Erich sein Blutdruckmessgerät dabei hatte. (Apropos 'Präsident': Zur Kreditaffäre verweise ich jetzt schommal auf den kommenden Probenbericht :) Und was hat die kollektive Blutdruckmessung ergeben. Die gesündesten Werte hatte doch glatt unser Wolfgang. Wen hätte das gewundert: Springt mit seinen knapp 70 immer noch vom Regie-Sessel auf die Rampe ...über die Bühne ...aus dem Stand auf die Requisiten-Bank ...inklusive 180°-Drehung im Flug - wie ein junges Reh - wo andere mit ihren 14 Jahren wie angeschraubt auf den Brettern steh'n :))

Das Zitat der Woche...
...basiert diesmal mehr auf einem Hörfehler meinerseits - passt aber hervorragend zu den dieswöchigen Ereignissen:
Anne beim Telefonieren: "Ich wollt nur mal eben die Stellungen durchgeben..." (Sie meinte und sagte natürlich: BEstellungen) .....Erkenntnis der Woche: Der Mensch hört gern, was er hören will - und das ist sehr häufig situativ bedingt.

Speiseplan der Woche:
die bekannten viel zu kleinen Knackwürste (zu denen mittlerweile auch Wolfgang bemerkt hat, dass die nicht gerade der Knüller sind ...hätt er mal öfters meinen Blog gelesen...)
die Enttäuschung über die Würstchen wurde wiedergutgemacht durch zusätzliche, liebevoll gefüllte Schinkenröllchen
Rindsuppe - mit einem S - österreichisch mit zwei S - auf jeden Fall: mit Einlage.
liebevoll gekugelte Marillenknödel(n) ...Tipp der Woche: Falls Euch mal ein Österreicher Marillenknödel anbietet, solltet Ihr die 'Bröseln' keinesfalls ausschlagen. Das wäre Blasphemie! Völlig aus dem Konzept kommt der Österreicher an sich, wenn Ihr den Marillenknödel 'ohne Butter' nehmt. Und wenn Ihr mal sehen wollt, wie ein Österreicher an die Decke geht ...und nur dann, und wenn Ihr Euch der Konsequenzen bewusst seid - dann bestellt Ihr Euren Marillenknödel 'ohne Butter' UND 'ohne Bröseln' .....oder Ihr schaut einfach mal bei der Probenarbeit zu :D

Sonntag, 8. Januar 2012

Stimmungsvoll

...und besinnlich ging's in der Vorweihnachtsprobenwoche zu, als das Ensemble der Theaterleitung einen kleinen Weihnachtsgruß überreichte; und unser lieber Erich einen ebensolchen für jeden von uns übrig hatte: in Form jeweils einer seiner 80.000 Nachkriegs-Weihnachtskarten ("...keine Ahnung welcher ...irgendein Krieg eben") bestückt mit lecker Schoki. (Ja, 80.000 Postkarten ...aber dat is ne andere Geschichte, die Euch der Erich bestimmt gern noch mal auf der Premierenfeier erzählt)
Recht besinnlich war auch die Regie drauf. Die hat sich nämlich auch mal besonnen: auf uns, auf sich ...und auf ihre bisweilen forsch-fordernde Art. Oder wie es Wolfgang ausdrückte: Er begab sich auf den Jakobsweg, streute sich Asche auf's Haupt und was weiß ich nich' alles. (Wobei gesagt werden muss: Trotz aller Herausforderungen geht's hier, im Vergleich zu anderen Produktionen, doch eher ruhig und eskaltionsfrei zu.)
Auch das führte zu einer relativ entspannten Durchlaufprobe des bisher Erarbeiteten ...mit "r e l a t i v" wenigen Unterbrechungen. Erkenntnis des Durchlaufs: Schwamm drüber, weiter proben. :) Nee, im Ernst: Das hatte schon viel Schönes. Zweifellos noch nicht Vorstellungs- respektive Publikumsreif; aber Wolfgang hatte sich doch zu einigen anerkennenden Worten hinreißen lassen. (Lag aber vielleicht nur am bevorstehenden Weihnachtsfest :))
Was wurd' sonst noch geprobt? Hmmm, is' ja scho' wieder so lange her... aber im Zweifelsfall das selbe wie die letzten drei Wochen auch :)) Aber ich glaub, viel weiter kamen wir nicht mehr, da neben dem Durchlauf auch noch eine zweite Foto-Session stattfand (Bilder folgen), bei der die besinnliche Stimmung wieder ein wenig aus den Fugen geriet, was aber weder am Ensemble lag noch dieses betraf ...m. a. W.: Privatkram ...und von daher: Schwamm drüber!

Mahlzeit der Woche:
Chili chön charf. ...auch 'ne schöne Alliteration.

Zitate der Woche:
auch diesmal wieder zahlreiche zensurpflichtige Zoten. Ein Hinweis von Anne nach einer dieser Zoten sei jedoch wiedergegeben: "Halloho... Es sind Kinder und Greise an Bord - die einen kennen's nicht, die anderen haben's schon vergessen."

Wolfgang: "Anne? Aannee!! Wo is' denn jetzt schon wieder die Anne? - Seht Ihr: Wie damals bei der Gestapo: Kaum dreht man sich um, schon is' wieder einer verschwunden."

Situationen der Woche:
Wolfgangs Schuhbanderl-Problem...
Darsteller 1: Dein Schnürsenkel is' offen.
W.: Ich weiß.
Darsteller 2: Dein Schnürsenkel is' offen.
W.: Ich werd' schon nicht drüberstolpern!
Darsteller 3: Dein Schnürsenkel is' offen.
W.: Is' mir WURSCHT!!
Darsteller 4: Dein Schnürsenkel is' offen.
W.: Sei froh, dass mein HOSENSTALL net offen is'!!!
(Ob es sich dabei um eine Drohung oder ein Angebot handeln sollte, blieb ungeklärt.)

Wolfgangs Zigaretten-Problem:
Wolfgang verlegt ja gerne mal seine Kippen während der Probe - überall ..nix außergewöhnliches. Etwas befremdlich war's denn allerdings doch, als wir Darsteller auf der Bühne uns vollkommen konzentriert nen Wolf spielen ...und uns plötzlich krabbelnd-raschelnde Geräusche in der zweiten Reihe aus der Szene reißen: Wolfgang sucht auf allen Vieren zwischen den Sitzreihen nach seiner heruntergefallenen Zigarette ...und verpasst dabei unsere gemeinschaftliche Glanzleistung. Er bemerkt dann schließlich doch mal unser Gelächter und streckt den Kopf zwischen den Sitzen hoch ...mit der freundlichen Aufforderung: "Nochmal von Anfang, bitte!" ....sehr skurril